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Ruhestandspriester Xaver Tyroller verstorben

Der Ruhestandsgeistliche und langjährige Missionspriester Xaver Tyroller ist am Freitag, 17. März im Alter von 91 Jahren verstorben.

Er wurde am 11. September 1931 in Schrobenhausen geboren und am 2. Juni 1957 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigt ihn als Priester voller Begeisterung, der sein „unermüdliches Wirken“ mit Herzblut und Elan ausführte.

„Xaver Tyroller hat sein Priestersein als Berufung zum Missionar entdeckt und zeitlebens mit Herzblut erfüllt. Gern nahm er zusammen mit seinem Bruder Richard das Angebot des konzilsbewegten Bischofs Josef Stimpfle an, sich in die Mission senden zu lassen“, erinnert sich Bischof Bertram in seiner Würdigung. „Mit großer Begeisterung hat er vielen Menschen in Nordkenia die Frohe Botschaft gebracht und ihnen geholfen, Kirche in Afrika aufzubauen. Nach seiner Rückkehr in die Heimat engagierte sich Pfarrer Tyroller in den ihm anvertrauten Gemeinden, Laien in ihrer Verantwortung zu stärken und für ein missionarisches Christentum zu werben. Der Herr lohne ihm sein unermüdliches Wirken.“

Xaver Tyroller wuchs auf dem elterlichen Bauernhof in Mühlried und später in Schrobenhausen auf, wo er sich als Jugendlicher für eine priesterliche Laufbahn entschied. Nach seiner Priesterweihe war er fast sechs Jahre lang als Kaplan in Senden, Steingaden und Augsburg-St. Max tätig, bevor er 1963 zum Pfarrer von Röthenbach ernannt wurde. Insgesamt wirkte er über zwölf Jahre lang im Allgäu, wo er unter anderem die liturgischen und theologischen Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils einführte und umsetzte. 1975 nahm er das Angebot von Bischof Josef Stimpfle an, sich gemeinsam mit seinem ebenfalls zum Priester geweihten jüngeren Bruder Richard, der bereits in Uganda erste Erfahrungen als Missionsgeistlicher hatte sammeln können, als sogenannte Fidei-Donum-Priester für das Bistum Augsburg nach Nordkenia zu begeben.

Bereits 1964 hatte ein italienischer Priester kurz nach der Unabhängigkeit der ehemaligen britischen Kolonie Kenia begonnen, in der Ortschaft North Horr eine Mission zu begründen. Die beiden Priesterbrüder Xaver und Richard knüpften ab 1975 daran an und bauten für das Bistum eine Missionsstation auf. Die in der Diözese Marsabit gelegene Wüstengemeinde dehnt sich über eine Fläche von rund 20.000 Quadratkilometern aus und wird vorwiegend von nomadisch beziehungsweise halbnomadisch lebenden Menschen aus dem Stamm der Gabbra bewohnt. Xaver Tyroller baute gemeinsam mit seinem Bruder neben der eigentlichen Missionsstation zahlreiche Außenstationen in ihrem weiten Seelsorgesprengel auf; außerdem konnten mehrere Schulen und Kindergärten sowie eine Krankenstation errichtet werden. Dabei verstand er sich stets und vor allem als „Anwalt der Nomaden“. Über ihre Beziehungen in die altbayerische Heimat konnten die beiden Brüder zudem zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer für die Belange der Gabbra gewinnen. Rund fünftausend Menschen bekennen sich heute in North Horr zur katholischen Kirche.

Nach neunzehn Jahren in Ostafrika kehrte Xaver Tyroller 1994 wieder in das Bistum Augsburg zurück und übernahm die Pfarrei Bernried am Starnberger See, die er fast acht Jahre lang mit „ansteckendem Gottvertrauen“ leitete, wie es zu seinem Abschied hieß. Nach seiner altersbedingten Emeritierung 2002 blieb er weiterhin in der Region als Seelsorger tätig, unter anderem als Hilfspriester für die Pfarrei Seeshaupt und die Pfarreiengemeinschaft Pähl-Raisting. Zuletzt war er gemeinsam mit seinem Bruder in Frieding wohnhaft; dort ist er auch verstorben.

Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.

Quelle: Bistum Augsburg

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+ Pfarrer i.R. Xaver Tyroller (1931-2023)
+ Pfarrer i.R. Xaver Tyroller (1931-2023) (Foto: Leonhard Bartl, Pähl)